Der Genrefilm im Spannungsfeld zwischen Unterhaltung und Kunst.
Inspiriert vom <a href="http://wiki achat viagra en tunisie.piratenpartei.de/Datei:Wertedreieck.png” onclick=”_gaq.push([‘_trackEvent’, ‘outbound-article’, ‘http://wiki.piratenpartei.de/Datei:Wertedreieck.png’, ‘Politischen Wertedreieck’]);” target=”_blank”>Politischen Wertedreieck kam mir spontan die Idee zu folgender Veranschaulichung:
Lässt sich so gut illustrieren, dass Genrefilm etwas eigenes ist und hat? Lässt es sich überhaupt behaupten? Gibt es etwas Originäres im Genrefilm, das nur er oder er am besten umzusetzen imstande ist?
Die Unterteilung in „deutsche“ und „internationale“ Perspektive ist jedenfalls natürlich etwas polemisch – doch man kann schon den Eindruck haben, dass hierzulande die säuberliche Unterteilung in Hochkultur und Unterhaltung besonders stark ausgeprägt ist, was abermals an der deutschen Geschichte liegen mag. Über Jahrhunderte gab es keinen gemeinsamen Nationalstaat, verbindend war die Sprache und Kultur. Entsprechend wirken literarische Größen wie Goethe und Schiller bis heute irgendwie auf grotesker Weise identitätsstiftend und fungieren wie in keinem anderen Land als Aushängeschild: Dichter und Denker. Große, formvollendete Kunst muss es sein, erhaben, intellektuell, feingeistig, repräsentabel am Hof, im Salon, in der Öffentlichkeit, im Ausland. Drunter is‘ nich‘, bzw. drunter ist Unterhaltung. Banales. Kommerzielles. Ohne Ideale. Ohne Geist. Ohne Drang nach Weltgeltung.
Doch greift diese eindimensionale Sichtweise nicht immer wieder zu kurz? Ist Death Metal Kunst oder Unterhaltung? Ist der technik- und wissenschaftslastige Hard-SciFi-Roman Kunst oder Unterhaltung? Sind opulente phantastische Graphic Novels Kunst oder Unterhaltung?
Vielleicht gibt es – wie auch in der Politik – eine weitere Dimension, die es uns erleichtern könnte die Realität abzubilden. Vielleicht strebt der Genrefilm, oder ein Teil von ihm in eine eigene Richtung.
Ein möglicher weiterer Ansatz ist die Definition des „performativen Films“ durch Dr. habil. Marcus Stiglegger. Ersetzen wir die untere Spitze des Dreiecks durch „Performanz“, so präsentieren sich uns dort Filme, die uns überwältigen, schockieren, verführen, verstören, entführen, psychisch und körperlich angreifen, innerlich zerstören. In diesen Untiefen lauern dann Filme, die brachial sind, roh, tödlich elegant. Weder reine Unterhaltung, noch reine Kunst sind. Weder nehmen sie uns bei der Hand und geben uns emotional das, was wir begehren – noch gehen sie auf kühle Distanz und wollen uns rein geistig-intellektuell herausfordern.
Und ist „Texas Chainsaw Massacre“ nicht tatsächlich genauso weit von „Keinohrhasen“ entfernt wie von „Wolfsburg“?
Genrefilm kann so vieles sein. Großes Gefühlsspektakel und kleine Apokalypse. Vielleicht hilft ein Dreieck, um sich diese Bandbreite vorstellen zu können. Und auch sich selbst zu verorten.
Vielleicht ist es aber auch nur hanebüchener Quatsch.