Anstatt Filme als Punkte in dem zuletzt vorgestellten Verortungsdreieck zu platzieren, könnte man sie eventuell auch als Flächen betrachten. Dann käme nicht der Eindruck auf, der “Herr der Ringe” sei wegen Mainstream-Elementen weniger Genrefilm als z.B. “Texas Chainsaw Massacre” – sondern einfach nur mehr, also ein Film mit größerer Bandbreite. Was aus sich selbst heraus weder besser noch schlechter ist. Um Qualität geht es hierbei ausdrücklich nicht, lediglich um Mischungsverhältnisse.
“Blade Runner” als Antithese zu “Keinohrhasen”? – “Transformers” und auch “Der Herr der Ringe” als Gegenteil der Berliner Schule? – “Texas Chainsaw Massacre” als Widerpart zu “Jenseits von Afrika”?
Falls sich das so betrachten lässt, könnte man die den Spitzen gegenüberliegenden Seiten evt. folgendermaßen betiteln:
- Arthouse gegenüber Spektakel (Genrefilm + Mainstream)
- Genrefilm gegenüber Oscar-Drama (Mainstream + Arthouse)
- Mainstream gegenüber Vision (Arthouse + Genrefilm)
Und die Bandbreite des Neuen Deutschen Genrefilms liefe dann sozusagen von Spektakel über Genrefilm bis hin zu Vision. Während sich Mainstream, Oscar-Dramen und Arthouse bei uns nicht zuhause fühlen würden.